Kategorie: weeklyOSM

Wochennotiz 491

10.12.2019-16.12.2019

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Haiku-Gedichte erzeugt auf Basis von Orten auf OpenStreetMap 1 | © satellite studio, Kartendaten © OpenStreetMap-Mitwirkende

Frohe Weihnachten

  • Mit der Ausgabe 491 der Wochennotiz/weeklyOSM bedanken wir uns bei all unseren Lesern, die unsere Arbeit schätzen, für ihr Interesse und Feedback. Das gibt der Redaktion die Bestätigung, dass wir vieles richtig machen und die OSM-Community mit den wichtigsten, neuen Informationen versorgen, die wir in der vergangenen Woche beobachtet haben.Kartierung und Himmelsbeobachtung waren schon immer Schwestern. Da die Zivilisationen auf der ganzen Erde die Wintersonnenwende auf vielfältige Weise feiern, wünschen wir allen unseren Lesern, ihren Familien und Freunden friedliche und kontemplative Feiertage. Rechtzeitig zum Jahreswechsel kommt schon die nächste Ausgabe (Ihr wisst ja, die Redaktion hat keine Ferien oder Urlaub und wer trotzdem mitmachen möchte, nimmt bitte Kontakt auf 😉 ).

Mapping

  • Rebecca Firth hat eine Grafik getwittert, in der fünf Schritte vorgestellt werden, um Details zu OpenStreetMap hinzuzufügen. Die Schritte spiegeln typische HOT-Projekte wider, und wie in den Kommentaren vorgeschlagen, gibt es wahrscheinlich ähnliche Schritte, jedoch mit einem anderen Schwerpunkt in anderen OSM-Aktivitäten.
  • Kevin Bullock schreibt in seinem Benutzer-Blog, dass Maxar Probleme durch unerwünschte Nutzung ihrer Hintergrundbilder habe. Deshalb werde der Maxar-Hintergrundbilddienst für OSM-Editoren in der nächsten Zeit nicht verfügbar sein, bis ein besseres System zur Authentifizierung vorhanden sei.
  • Die Norweger funktionieren ihre aus der Mode gekommenen letzten 100 Telefonzellen in kleine Büchereien um. Das Tagging dafür ist amenity=public_bookcase. Viel Spaß beim Umtaggen.
  • Die Plattformen OpenStreetCam und ImproveOSM wechseln von Telenav zu Grab, nachdem Telenav eine Partnerschaft mit dem Unternehmen bekanntgab. Grab, ein in Singapur ansässiger Anbieter für Mitfahrgelegenheiten und Logistikdienste, ist in der OSM-Community nicht unumstritten, da es mit seinen Mappingaktivitäten Qualitätsprobleme verursachte. Grabs Subunternehmer GlobalLogic versuchte, 100 Mitarbeiter verdeckt in die OSMF eintreten zu lassen.

Community

  • Valety Trubin setzt seine Reihe von Interviews mit OSMern fort. Er sprach mit SviMik (ru) (automatische Übersetzung) aus Estland über Massenimporte und mit Wowik (ru) (automatische Übersetzung) aus Russland über Validatoren.
  • Der bekannte Mapper Ilya Zverev sagt (ru) (automatische Übersetzung) das Ende von OSM voraus. In seinem Blogbeitrag benennt er die mangelnde Kontrolle z.B. über das Tagging, den Webseiten, die Entwicklungsressourcen und die Lizenz als Ursachen.
  • Die türkische OSM-Community hat ihr erstes Mappy-Weekend organisiert. Das sich auf die Städte Trabzon und Rize in der Schwarzmeerregion konzentrierende Event wurde vom 14. bis 15. Dezember zusammen mit der Yer Çizenler, der KTU-Studentengesellschaft für Kartensoftware und -technologien und Mapeado Colaborativo durchgeführt. Die Details der Veranstaltung wurden auf der Wiki-Seite geteilt.
  • Deutschland wird im nächsten Jahr Apps verbieten, die den Benutzer während der Fahrt vor Blitzern warnen. Die Nachricht löste im deutschen Forum eine lange Diskussion über den Umfang der Verordnung und die Legalität von OSM-bezogenen Apps wie OsmAnd mit einer solchen Funktionalität aus.
  • Eugene Alvin Villar, der seit 2002 bei Wikipedia und seit 2007 bei OSM aktiv ist, veröffentlichte einen Blogeintrag darüber, wie er mit Edward Betts einen Vortrag bzw. Workshop über Wikidata+OSM auf der State of the Map 2019 in Heidelberg und der WikidataCon 2019 in Berlin hielt. Er verlinkt die Präsentation der beiden Konferenzen und erklärt, warum er der Meinung ist, dass OSM und Wikidata miteinander verbunden werden sollten.

OpenStreetMap Foundation

  • Frederik Ramm, scheidender Kassierer der OpenStreetMap Foundation, gab die Veröffentlichung des Finanzberichts für die Jahreshauptversammlung der OSMF im Dezember 2019 bekannt.
  • Die OSM Licensing Working Group hat das Protokoll der Sitzung am 14. November 2019 veröffentlicht. Das größte Thema war der Entwurf der Attribution Guidance.
  • Christoph Hormann hat die Wahlergebnisse der OSMF-Vorstandwahl ausführlich analysiert. Der Blogeintrag enthält nicht nur eine Reihe sehenswerter Grafiken. Er geht auch auf die Frage ein, welchen Einfluss die Ergebnisse auf die (Zusammen-)Arbeit im Vorstand haben können und rät dem Vorstand, mehr Konflikte zu leben.
  • Frederik Ramm ruft in seinem Benutzerblog auf, mit dem „Leadership-Quatsch“ aufzuhören. OSM sei ein Projekt von Hobbyisten, Makern und Aktivisten. Managementerfahrung für den OSMF-Vorstand zu fordern, nütze den Diversity-Bestrebungen nicht.
  • Ilya Zverev schrieb einen Blogbeitrag mit dem provokativen Titel „OWG Must Be Destroyed“, in dem er die Probleme skizziert, die er mit der Operations Working Group sieht. Im Kommentar-Thread schlägt Andy Allan vor, dass Leser, die einen praktischeren Satz von Vorschlägen von einem ehemaligen OWG-Mitglied wünschen, seine Ideen lesen könnten. Die Kritik ist nicht neu. Vor über 5 Jahren wies Ed Freyfogle auf organisatorische Defizite hin und zitierte in seinem Artikel „If you want to contribute as a sysadmin and get into the tech details you need to live in London and go to the pub with those guys“.
  • Heather Leson, die aus dem OSMF-Vorstand vorzeitig ausgeschieden ist, beklagt in ihrem Benutzerblog das Fehlen von Frauen und Leuten aus Entwicklungsländern im neu gewählten OSMF-Vorstand. Sie macht einige Vorschläge, wie das in Zukunft vermieden werden könnte.
  • Manfred Reiter ruft in seinem Benutzerblog dazu auf, in der Diversity-Diskussion zu den Fakten zurückzukehren, den Tonfall zu mäßigen und eine gründliche Grundlagenermittlung unter akademischer Beteiligung durchzuführen.

Veranstaltungen

  • Nach der State of the Map ist vor der State of the Map. Die nächste SotM wird am 3.-5. Juli 2020 in Kapstadt, Südafrika, stattfinden. Die ersten Informationen findet man auf der Konferenz-Website und im OSM-Wiki.
  • Die zweite State of the Map Baltics nach 2013 wird am 6. März 2020 in Riga, Lettland, stattfinden. Wie Ilya Zverev mitteilte, wird die Konferenzsprache Englisch sein.
  • Die FOSSGIS 2020, Deutschlands führende Konferenz für Freie und Open Source Software Geo-Software und OSM, findet vom 11. bis 14. März 2020 in Freiburg statt. Der letzte Tag, der traditionell als „OSM-Samstag“ bezeichnet wird, bietet viele Vorträge und Treffen zu OSM-relevanten Themen.

Humanitarian OSM

  • Im HOT-Blog werden 6 Möglichkeiten aufgezeigt, wie das Leben und Überleben in problematischen Gebieten auf der Welt verbessert werden kann durch bessere Kartierung. Die Unterstützung erfolgt mittels den aktuellen Fundraising-Projekten. Um Spenden wird gebeten.
  • „Was wir aus der Kartierung der afrikanischen Megacity Dar es Sallam gelernt haben“ – ein Blogbeitrag von Hawa Adinani (HOT).
  • Die weiteren Phasen zur Umstellung auf den Tasking Manager 4 wurde nun mit Terminangaben kommuniziert.

Karten

  • Andreas Binder stellte seine Winterlayer vor, die Winterwander- und Schneeschuhwege, Skitouren, Langlaufloipen, Schlittenstrecken und vieles mehr im deutsch-österreichischen Alpen- und Voralpengebiet bieten.
  • Hidde Wieringa hat eine detaillierte Anleitung zur Erstellung einer Fahrradkarte mit offenen Daten veröffentlicht. Die Toolchain umfasst Mapnik, PostgreSQL mit PostGIS-Erweiterung, Python und GDAL und verwendet OSM- und SRTM-Höhendaten. Seine genutzten Skripte sind bei GitHub erhältlich.
  • [1] Die neue Website, OpenStreetMap Haiku, ist ein von Satellite Studio entwickelter Online-Gedichtgenerator. Der geobetriebene Generator erstellt aus einem Kartenstandort und OpenStreetMap-Daten ein randomisiertes Haiku aus einer Datenbank. Das Ergebnis ist von den jeweiligen Koordinaten abhängig.
  • Targomo, ein deutsches Softwareunternehmen spezialisiert in „Location Intelligence“, hat ein OSM-basiertes POI Tool auf seiner Webseite zur Verfügung gestellt. Points of interests sind mithilfe dieses Tools einfach auf einer Karte zu visualisieren. Es wird Entwicklern ermöglicht, die Daten mithilfe einer API in ihre eigenen Karten aufzunehmen.
  • Laut dem Telegrammkanal „Urban Data(ru) hat der russische Programmierer Ilya Aralin eine Karte der Hüttendörfer rund um Moskau (Russland) erstellt. Es gibt mehrere Datenebenen: Transport, Ökologie und Geschäfte. Auf dieser Karte sind die Dörfer mit verschiedenen Farben markiert: blau – gute Lebensbedingungen, rot – schlechte Bedingungen. Leider ist die OSM-Attributierung nicht korrekt angegeben.

switch2OSM

  • Hacker News diskutiert den „neuen Look“ von switch2osm.org.
  • GoldenCheetah, ein Datenanalysetool für Leistungsmesser (hauptsächlich Fahrradcomputer), wechselt schrittweise von Google zu OSM. Es gibt derzeit mehrere 3.5 Release-Kandidaten. Die Veröffentlichung selbst wird voraussichtlich Anfang 2020 erfolgen.
  • Alex Wellerstein beschreibt seine Erfahrungen mit Google Maps für seine NUKEMAP. Ein Mangel an Support, eine stagnierende API und ein Preismodell, das „verrückt und bestrafend ist, wenn man ein Bildungs-Web-Entwickler ist, der alles baut, was Menschen tatsächlich nützlich finden“, machten die Entscheidung, auf den MapBox-Dienst mit OpenStreetMap-Daten umzusteigen, einfach.

Open-Data

  • Die neu gegründete, in der Schweiz ansässige NGO European Water Project, die sich zum Ziel gesetzt hat, Abfälle zu reduzieren, hat eine Anleitung zum Hinzufügen neuer Wasserentnahmestellen zu OSM geschrieben und bittet um Hilfe. Die NGO möchte die Daten mit einer von ihr entwickelten progressiven Webanwendung nutzen, mit der Benutzer nachhaltige Trinkwasserflaschen auffüllen können.
  • Wie man Begriffe wie OpenData (inkl. OSM), OpenSource und Open Standards auseinanderhält, wird recht genau mit vielen Links in einem Beitrag von GeoSpatialworld erklärt.

Programmierung

  • Leaflet, die wahrscheinlich am weitesten verbreitete Library zum Generieren von Karten, entstand vor über 11 Jahren, da den Entwicklern von Leaflet bei OpenLayers einige Funktionen fehlten. In einem Thread auf Hacker News macht ein Entwickler von Leaflet nun auf die positive Entwicklung bei OpenLayers in letzter Zeit aufmerksam und zeigt die Unterschiede zwischen den beiden Libraries auf.
  • Richard Fairhurst erklärt, wie er eine substanzielle Performance-Verbesserung beim Rendern von Tiles mit Mapnik für cycle.travel erreicht hat.
  • Abdishakur schreibt darüber, wie man mit Python und Google Colab auf die OpenStreetMap-Datenbank zugreifen kann.

Kennst du schon …

  • … die mobile App von Wikimedia Commons (nur auf Android verfügbar), mit der du schnell Bilder auf Wikipedia hochladen kannst? OSM wird als Basiskarte verwendet.
  • … die OpenSeaMap – die freie Seekarte, eine Tochter der OpenStreetMap? Sie hat ein eigenes Forum, und einige Sponsoren und Partner. Der Karteneindruck.
  • … die Website MapTourist (ru), die zeigt, wann tägliche Karten aus OpenStreetMap-Daten für Garmin-Navigationsgeräte und -Anwendungen veröffentlicht werden?
  • OSMHydrant, einer Leaflet-Karte, die alle Hydranten auf OSM anzeigt? Immer mehr Feuerwehren bedienen sich dieser Karte. Sie gibt es in 11 Sprachen.
  • … den Fakt, dass viele Städte der Welt mit öffentlichen Nahverkehr über Karten auf OSM-Basis verfügen? Zum Beispiel Tallinn (Estland), Saransk (Russland) und Murmansk (Russland).
  • … die Zahl der Objekte mit einem fixme-Tag in der Datenbank? Weltweit sind es über 1,5 Millionen. Vielleicht hast du Zeit, ein paar in deiner Nähe zu korrigieren? Overpass-Turbo hilft bei der Suche.

Weitere Themen mit Geo-Bezug

  • Einem Blogeintrag zufolge hat Mapillary jetzt eine Milliarde Bilder. Dabei ist die 500-Millionen-Marke gerade einmal acht Monate her.
  • Fast eine Million rumänische Bürger haben im November 2019 ihre Stimme für die zweite Runde der rumänischen Präsidentschaftswahlen aus dem Ausland abgegeben. Giorgio Comai veranstaltet mit der Hilfe der OSRM eine wahre Orgie an Berechnungen mit Routen zu Wahllokalen in ganz Italien. Seine Berechnungen haben ihm offensichtlich viel Vergnügen bereitet, denn beim Marktbegleiter hätte er nach eigenen Berechnungen 116.246 Dollar zahlen müssen. 😉
  • Im Google-Blog wird berichtet, welche aufwändige Verfahren und Techniken benötigt werden, um auch mit Hilfe der Google-Community z.B. Millionen neuer Gebäude zu erfassen, auch an vielen bisher unkartierten Plätzen auf der Weltkugel. Hierzu auch ein kurzer Einleitungsbericht von Heise online.
  • Google Maps experimentiert mit einem neuen Feature, das gut beleuchtete Straßen erkennt. Dadurch können im Dunklen sicherere Routen geplant werden.
  • Martin Dobiasa, ein Entwickler von QGIS, erzählt von neuen 3D-Funktionen in QGIS und seinen Zukunftsplänen für die Software.
  • Vor nicht allzu langer Zeit (WN484) schrieben wir über einen Adler, der zu weit flog und russische Wissenschaftler wegen des Roaming in Schulden trieb. Auf dieser Website könnt ihr sehen (ru), wie diese Adler um die Welt fliegen.
  • Ryan Morrison schreibt in Daily Mail Online, dass Wissenschaftler die „bisher genaueste Karte“ der Landmasse unterhalb der Eisschicht der Antarktis erstellt haben, die dabei helfen soll, die Auswirkungen des Klimawandels auf den fünften Kontinent abschätzen zu können.
  • Ende November wurde in Moskau das Schienentransport-Projekt „Moscow Central Diameters“ eingeführt. „Let’s bike it“, die russische Bewegung für die Rechte der Radfahrer, analysierte das neue Netz und erstellte (ru) (automatische Übersetzung) eine Karte der Bahnübergänge. Ergebnis: Die meisten von ihnen sind unbequem und unsicher für Fußgänger und Radfahrer.

Wochenvorschau

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onlinePoliMappers Adventures 20192019-12-01-2019-12-31everywhere
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LondonGeomob LDN (featuring OSMUK)2020-01-08united kingdom
StuttgartStuttgarter Stammtisch2020-01-08germany
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RigaState of the Map Baltics2020-03-06latvia
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Cape TownState of the Map 20202020-07-03-2020-07-05south africa

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Diese Wochennotiz wurde erstellt von Nakaner, Polyglot, Rogehm, SK53, Silka123, Guillaume Rischard (Stereo), SunCobalt, TheSwavu, derFred, doktorpixel14, geologist.