[1] Der deutsche Tileserver des FOSSGIS e. V. (beispielsweise auf https://www.openstreetmap.de verwendet), ersetzte einige Tage lang, bis zum 12. September, einzelne Kartenkacheln, bei der Auslieferung, zufällig durch schwarze Kacheln mit einem Link auf eine spezielle Informationsseite. Mit dieser Aktion protestierte der FOSSGIS e.V. gegen die Upload-Filter der neuen EU-Urheberrechtsrichtlinie, die am 12. September im EU-Parlament beschlossen wurde.
Die deutsche Wikipedia hat in einer kurzfristigen Umfrage für Banner und eine geschwärzte Startseite gestimmt. In der dortigen Diskussion wird openstreetmap.de mehrfach positiv erwähnt.
Michael Reichert weist, auf der Mailingliste OSMF-Talk, auf die deutsche Aktion mit den schwarzen Tiles hin und hat einen Pull-Request erstellt, das einen ähnlichen Banner, an der Stelle der üblichen SotM-Werbebanner, auf openstreetmap.org einfügt. Im deutschen Forum berichtet Frederik Ramm, dass es im OSMF-Vorstand nennenswerten Widerstand gibt, sich gegen die Richtlinie zu positionieren. Michael kritisiert das auf der Mailingliste OSMF-Talk.
Das EU-Parlament hat den – gegenüber der ersten Abstimmung Anfang Juli geringfügig veränderten – Entwurf der neuen Urheberrechtsrichtlinie angenommen. Der Ball ist nun beim EU-Rat. Darüber berichten u. a. Netzpolitik.org, Zeit Online, Heise.
Mapping
Osmose bietet nun die Funktionalität, mögliche Fehler als KML-Dateien zu exportieren. Es kann ein Bereich, für die Überprüfung der Daten, in Apps wie Maps.me importiert werden.
Außerdem zeigt Osmose jetzt mit Mapillary erkannte Verkehrszeichen an, die in OSM noch fehlen. Leider beschränkt sich die Abdeckung bisher auf Frankreich, Brüssel und Teile Deutschlands.
Die Frage, ob waterway=riverbank veraltet ist und durch natural=water + water=river ersetzt werden sollte, wurde auf der Mailingliste Tagging diskutiert.
André Pirard stellt, auf der Mailingliste Tagging, das Tag building=terrace in Frage, da das englische Wort „terrace“ eigentlich eine Terrasse bezeichnet, wogegen Reihenhäuser „terraced houses“ heißen.
Andrew Wiseman und sein Team von Apple starten eine größere Aktion, um das Straßennetz im Senegal, der Elfenbeinküste, Tunesien und Uganda zu verbessern. Andrew fragt die lokalen Mapper, worauf sie achten sollen und wo sie Unterstützung benötigen.
Telenav hat aus OpenStreetCam-Bildern erkannte Geschwindigkeitsbegrenzungen extrahiert und daraus MapRoulette-Aufgaben erstellt, wenn der entsprechende Weg in OSM keine Geschwindigkeitsbegrenzung aufweist. Bisher ist die neue Maproulette-Challenge auf Detroit beschränkt.
Harry Wood wiederholt Christoph Hormanns Aufruf, Multipolygone zu korrigieren. Wie berichtet, fängt osm2pgsql weniger Fehler ab, als vor der kürzlichen Aktualisierung, was zu Lücken in der Karte führt.
Community
Das OsmAnd-Team startete eine kurze Umfrage, um zu erfahren, ob Benutzer von ihrem integrierten Travel Feature wissen.
OSM wird zu einem Mehrgenerationenprojekt. Florian Lohoffs Sohn – geboren, als jener 2008 zu OSM kam – trägt nun ebenfalls zu OSM bei.
Ein Fahrradenthusiast aus Frankreich hat Tutorialvideos erstellt, welche die vielen Funktionen von OsmAnd auf französisch erklären. (automatische Übersetzung) Die englische Dokumentation findet sich auf der offiziellen Website.
Wir berichteten über ein von Pierre Béland geschriebenes Qualitätsanalysetool, das zur Analyse von 12 afrikanischen Städten verwendet wurde. Nun wurde das Tool benutzt, um 25 Tasking-Manager-Aufgaben vom August zu analysieren. Wie zuvor, konnten starke Schwankungen in der Qualität von Gebäudegeometrien und topologische Fehler festgestellt werden. Diese Analyse deutet darauf hin, dass wir bessere Überwachungswerkzeuge benötigen, um die Arbeit von unerfahrenen Mappern auf Mapathons zu verfolgen.
Tigerfell will das Relation-Template für das Wiki neu schreiben. Dazu hat er in einem Blogbeitrag seine Motivation erläutert und zur Teilnahme eingeladen.
OpenStreetMap Foundation
Der Server pyrene ergänzt den Tilerendering-Cluster der OpenStreetMap Foundation und ist bei OSUOSL, in Corvallis (USA), gehostet.
Veranstaltungen
In Straßburg wird gerade ein grenzübergreifender OSM-Stammtisch gegründet. Das mittlerweile schon zweite Treffen wird am 22. September stattfinden.
Am Mittwoch, den 19. September 2018, können sich Geo-Interessierte beim 3. vienna geo meetup treffen und dabei Erfahrungen und Neuigkeiten austauschen. OpenStreetMap ist Teil der Vorträge.
Die FOSS4G SotM Oceania, eine gemeinsame Konferenz von OSM- und FOSS4G-Communities aus Australien, Neuseeland und den Pazifischen Inseln, findet vom 20. bis 23. November 2018, in Melbourne, statt. Die Organisatoren suchen noch nach offenen Geoprojekten für den Community Day, am letzten Tag der Konferenz.
Die FOSS4G Belgien Konferenz findet am 25. Oktober 2018 statt. Der Organisator OSGeo.be kündigte die Fortsetzung, der seit 2015 laufenden Jahreskonferenzen, an und fordert dazu auf, Papers und Karten einzureichen und bittet mögliche Sponsoren, sich zu melden.
Humanitarian OSM
HOT kündigte den Start von Visualize Change an. Dies ist ein Tool, das eine eingebettete und herunterladbare Visualisierung von Veränderungen in OSM im Laufe der Zeit erstellen kann. Das Tool wurde während der, vor Kurzem stattgefundenen, FOSS4G vorgestellt.
CartONG, eine französische NGO, ist auf der Suche nach Jemandem, der bereit ist, sich für einen gemeinnützigen Dienst (automatische Übersetzung) zu bewerben. Zu den Aufgaben gehören die Planung und Durchführung von Mapathons, die Übernahme von Aufgaben bei CartONG und die Sensibilisierung neuer Zielgruppen.
Janet Chapman organisiert einen, vom 28. bis 30. September 2018 stattfindenden, Global Mapathon, der dabei helfen soll, Genitalverstümmelungen bei Frauen zu beenden.
Luc Kpogbe, von OSM Benin, berichtet, dass sie ihre nördliche Grenzregion und die Stadt Tanguieta kartieren. Sie bilden junge Mapper aus und sind in der Lage, ihnen, dank eines Microgrants von HOT, Smartphones zur Verfügung zu stellen.
Ausbildung/Schulung
Marena Brinkhurst und Jinal Foflia, von Mapbox, veranstalten zusammen mit Yves Barthelemy, von der Zanzibar Mapping Initiative und Nuala Cowan, von Open Cities Africa, einen zweitägigen Hackathon, in Sansibar, direkt nach der FOSS4G-Veranstaltung, in Dar-Es-Salaam. Die Ergebnisse des Hackathons beinhalten Tools zum Vergleichen von Luftbildern, zur Visualisierung von Schülerzahlen, Stadtentwicklung und hochwassergefährdeten Gebieten, sowie eine interaktive Tour durch das kulturelle Erbe auf Sansibar.
Karten
Sven Geggus erklärte in seinem Blog, wie er mit der Mehrsprachigkeit in der deutschen Karte auf openstreetmap.de umgeht, was man generell und bezüglich des Taggings beachten sollte und welche Probleme sich ergeben können.
switch2OSM
Die ÖPNV-App Mutti, für iOS, wechselt von Apple-Karten zu OpenStreetMap.
Open-Data
Der Fahrgastverband PRO BAHN spricht sich, in einem Artikel, für die Veröffentlichung von Daten der Verkehrsunternehmen aus.
Die Wochennotiz erhält oft Links zu Studien, über OSM, in wissenschaftlichen Journalen, die leider Closed Source und – bis auf eine Zusammenfassung – hinter einer Paywall versteckt sind. Die EU und einige nationale Forschungsförderer haben einen Plan angekündigt, nach dem die Ergebnisse der von ihnen geförderten Forschung ab dem 01. Januar 2020 als Open Data frei verfügbar sein werden.
Die Geschichte der nicht-offenen Adressdaten in Großbritannien geht in eine weitere Runde. Owen Boswarva fasst den aktuellen Stand zusammen.
Programme
cartONG, eine französiche Nichtregierungsorganisation, erstellte einen Vergleich zwischen den drei kommerziellen Softwarelösungen für die Verarbeitung von UAV Luftbildern Pix4D, ESRIs Drone2Map und AgiSoft.
Programmierung
Andrew hat, auf Twitter, die Veröffentlichung von AgentMaps, einer Javascript-Bibliothek zum Erstellen und Visualisieren dynamischer sozialer Systeme auf Karten, angekündigt.
Die OSM Foundation stellt in Kürze für alle, die OSM-Daten mit personenbezogenen Metadaten nutzen, eine Liste der gelöschten Benutzerkonten bereit. HDYC von Pascal Neis wertet diese Liste aus.
Sabrina Marx, vom Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT), veröffentlicht ein Jupyter-Notebook mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Analyse von HOT-Tasking-Manager-Projekten mit der ohsome-API.
Glassmann beschreibt in seinem OSM-Benutzerblog seinen Ansatz zur Erzeugung eines Vektor-Tile-Overlays für die Nutzung in iD.
Releases
Wambachers OSM Software Watchlist wurde, wie gewohnt, aktualisiert. Die letzten Versionsänderungen betrafen Komoot Android, Mapbox Nav SDK, Mapillary Android, Naviki Android, QMapShack und Vespucci.
Kennst du schon …
… die App JungleBus, die Anfängern das Mapping von Bushaltestellen vereinfacht?
… OpenBeerMap? Dort kann man eine Lieblingsbiermarke auswählen und sich die entsprechenden Pubs auf einer Karte anzeigen lassen. Ob diese Informationen in OSM erfasst werden sollten, ist umstritten.
… die Weihnachtskarte, auf der Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte eingetragen werden können? Die Karte wurde kürzlich, nach einer Anfrage von Benutzer TEL0000, wieder aktiviert. Damit die diesjährigen Termine der Märkte noch rechtzeitig in Anwendungen wie OsmAnd angezeigt werden können, sollte man sie so früh wie möglich erfassen.
Weitere Themen mit Geo-Bezug
Randy Meech (ehemaliger CEO von Mapzen) skizziert, in einem langen Twitter-Thread, die Philosophie seines neuen Unternehmens Street Cred Labs, das neue Ansätze zur Erfassung von POI-Daten entwickelt. Von besonderem Interesse sind seine Anmerkungen darüber, wie die Daten lizenziert werden können. TechChrunch hat bereits einen kurzen Artikel über das Unternehmen geschrieben.
Ab und zu werden in OSM fiktive Orte eingetragen, um eine Karte davon zu generieren. Der mittelalterliche Fantasy-Stadtgenerator könnte helfen, auch ohne OSM eine gut aussehende Fantasy-Karte zu erstellen.
pocketnavigation.de veröffentlicht einen ausführlichen Test der Outdoor-Fähigkeiten des modularen und durch sog. „Packs” wie beispielsweise einem Zusatzakku oder eine verbesserte GPS Antenne erweiterbaren Land Rover Explore Outdoor Phone. Durch die vorinstallierte App ViewRanger wird das Gerät zu einem nicht ganz billigen Outdoornavi mit OSM-Basiskarte.
Laut „Guardian“ verkauft sich Blatt Nr. 440 der Explorer-Serie (1:25.000) der Ordnance Survey am Schlechtesten. Es deckt eine Fläche von über 800 Quadratkilometern im hohen Norden Schottlands ab, mit weniger als 200 Einwohnern und nur einigen Dutzend Gebäuden. Der Bestseller dagegen, die Karte von Snowdonia, kommt auf die 180-fache Verkaufszahl. Weiterhin erklärt OS-Vermesser Dave Robertson, wie neue Straßen heute erfasst werden – prinzipiell nicht anders als unsere Arbeit an OSM.
In einem deutschen Zeitungsartikel wird gefragt: „Müssen Sie das unbedingt googeln?“. Kann man der Macht von Google entkommen? Es werden Alternativen aufgezeigt.
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„Le quotidien anglais The Guardian rapporte que la carte la plus vendue“, non la MOINS (worst-selling) 😉
Merci de l’avoir signalé. Nous demandons d’excuser l’erreur. Nous l’avons corrigé 😉